Forschungsvorhaben zur Erprobung und Weiterentwicklung von Grundlagen der Ökobilanzierung veröffentlicht
Das BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) hat ein Forschungsprojekt zur Erprobung und Weiterentwicklung von Grundlagen der Ökobilanzierung veröffentlicht. Beauftragt waren neben Prof. Lützkendorf, ein Experte zur Ökobilanzmethode, auch die Ascona Gesellschaft für ökologische Projekte, das Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser GmbH und der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) e.V.
Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens waren die aktuell im Kontext des Gütesiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) zur Anwendung gelangenden Bewertungsmethoden zur Erfassung und Begrenzung des nicht erneuerbaren Primärenergieaufwands sowie der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus. Diese Indikatoren decken wesentliche Teile einer Beschreibung der Umweltqualität von Gebäuden ab.
Im Projekt wurde einerseits untersucht, ob und inwieweit sich aktuelle Anforderungswerte des QNG, die zum Teil in die Förderprogramme KfN sowie KNN übernommen wurden, unter den aktuellen Planungs- und Baubedingungen erreichen lassen. Andererseits wurden methodische Fragen geklärt, die eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung von Grundlagen der angewandten Ökobilanzierung als Teil einer Lebenszyklusanalyse liefern. Die Ergebnisse richten sich sowohl an die Politik als auch an die interessierte Fachöffentlichkeit.
Es wurde gezeigt, dass aktuelle Anforderungswerte zwar anspruchsvoll, jedoch auch erreichbar sind. Im Interesse der Erfüllung nationaler Aufgaben beim Klimaschutz müssen sie jedoch angepasst werden. Untersucht wurden u.a. der Einfluss sich verändernder Ökobilanzdaten, Emissionsfaktoren und Klimadaten inklusive entsprechender Szenarien, der Erweiterung von Systemgrenzen sowie die Möglichkeiten zur Einführung einer Nebenanforderung zur Begrenzung des Erstaufwands. Für die Weiterentwicklung der Regeln zur Bilanzierung und Bewertung der Treibhausgasemissionen wurden Handlungsempfehlungen formuliert.
Im Hinblick auf das Projektkonsortium ist zu kritisieren, dass die Mauerwerksindustrie, mit einem Anteil von etwa 70% am Wohnungsbau in Deutschland, nicht das Forschungsvorhaben eingebunden war.
Den Forschungsbericht können Sie sich hier herunterladen.