Geschichte: 1950 bis 1971

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Geschichte: 1950 bis 1971

1950 - Gründung des Hauptverbandes Kalksandsteinindustrie

 

Im Westen sah die politische und wirtschaftliche Situation anders aus. Hier sorgte der allgemeine Aufbau für einen gewaltigen Konjunkturschub und mit der Zuversicht der Unternehmen wuchs der Wunsch nach einer zentralen Dachorganisation. Den Reichsverein der Kalksandsteinfabriken gab es nicht mehr; er war bereits vor dem Krieg aufgelöst worden.

Stattdessen gründeten die Landesverbände am 24. Januar 1950 in Hannover den Hauptverband Kalksandsteinindustrie.

Sein Ziel: die wirtschaftliche Zukunft des Kalksandsteins zu sichern, die Güteüberwachung fortzuschreiben und für eine ständige technische Weiterentwicklung zu sorgen.

1955 - Güteschutz sorgt für gleichbleibende Qualität

In der Tradition des bereits 1903 entwickelten Güteschutz-Gedankens wurde daher am 9. Dezember 1955 der Güteschutz Kalksandstein e.V. gegründet – eine gemeinschaftlich von der Kalksandsteinindustrie getragene Prüfstelle, die im hauseigenen Labor mit modernsten Geräten ausgestattet wurde. Sie hatte die Aufgabe, die gleichbleibende Qualität der Produkte und die Einhaltung der in DIN 106 aufgeführten Anforderungswerte zu überwachen.

Die Mitgliedschaft im Güteschutz Kalksandstein e.V. war freiwillig. Sie verpflichtete die beigetretenen Unternehmen, ihre Produktion laufend im werkseigenen Labor zu überwachen sowie die Ergebnisse aufzuzeichnen und aufzubewahren.

Kirchenbau in Mitteldeutschland mit KS-Sichtmauerwerk, ca. 1955
Kirchenbau in Mitteldeutschland mit KS-Sichtmauerwerk, ca. 1955

Nur die Kalksandsteinwerke, die die hohen Qualitätsanforderungen des Güteschutz Kalksandstein e.V. erfüllten, durften das Zeichen „Güteschutz Kalksandstein – DIN 106 überwacht“ verwenden. Außenstehenden diente es als Garantie für qualitativ hochwertige und technologisch einwandfreie Kalksandsteinprodukte.

Der Güteschutz Kalksandstein e.V. wurde zum 1. Januar 2006 umbenannt in Qualitätsgemeinschaft Mauerwerkprodukte e.V.

1962 - Umbenennung in Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

Für die Unternehmen der Kalksandsteinindustrie setzte nach 1950 ein zuerst moderat, dann aber rasant steigender Aufschwung ein, der 1972 mit 6,93 Milliarden produzierten Kalksandsteinen seinen Höchststand erreichte. Dies entspricht dem Wandbaustoffbedarf von 280.000 Wohneinheiten.

Die Kapazitätssprünge stellten die Unternehmen vor enorme Herausforderungen hinsichtlich Flexibilität und Innovationsfreude und stellten damit einhergehend auch neue Anforderungen an die Verbandstätigkeit. So erarbeitete der Hauptverband Kalksandsteinindustrie u.a. in Zusammenarbeit mit den Kalksandsteinwerken und ihren Vertriebs- und Beratungsgesellschaften technische Kompendien für die Baupraxis, die sich nicht nur großer Beliebtheit bei allen Bauschaffenden erfreuten, sondern sich überdies als äußerst wirksame Werbeträger erwiesen.

Auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und Aufgabenbereiche reagierte der Hauptverband, in dem er sich am 13. Juni 1962 in Bad Godesberg in Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. umbenannte. Der überregional tätige Bundesverband entwickelte sich im Laufe der Jahre zum allgemein anerkannten Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Kalksandsteinindustrie. Er vertritt die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Behörden und Instituten und er arbeitet mit Industrien, Verbänden und Organisationen zusammen.

1965 - Praxisbezogene Grundlagenforschung wird intensiviert

Zehn Jahre nach Gründung des Güteschutz Kalksandstein e.V., exakt am 24. März 1965, wurde in Hannover die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V. ins Leben gerufen. 

Die Gründung der Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V. markierte den Übergang von der Bearbeitung einzelner Forschungsaufträge, die sich zumeist aus aktuellen Anlässen als notwendig erwiesen, zur planmäßigen Forschungstätigkeit im Rahmen vorher abgestimmter Forschungsprogramme über mehrere Jahre.

Die Kalksandsteinindustrie verdankt ihre Entwicklung zur zweitgrößten Mauersteinindustrie nicht zuletzt auch der technisch-wissenschaftlichen Forschung, weil sie von Beginn an die Erkenntnisse aus der Baustoffchemie, der Mineralogie, der Physik, der Verfahrenstechnik und dem Maschinenbau konsequent für die Weiterentwicklung des weißen Mauersteins nutzte.

1971 - Vom Verteilen zum Verkaufen

Die gesetzlichen Vorgaben zum Wärmeschutz von Gebäuden und wachsendes Umweltbewusstsein trugen dazu bei, dass das Informationsbedürfnis von Baufachleuten und Bauherren wuchs. Um hierauf reagieren und vorausschauend agieren zu können, wurde am 23. November 1971 die Kalksandstein-Information GmbH & Co. KG (KS-Info) ins Leben gerufen.

Mit Informationsschriften und Fachbüchern, bundesweiten Werbemaßnahmen, Messestände auf überregionalen Baufachmessen sowie nationaler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sorgte sie für eine markante sowie kontinuierliche Selbstdarstellung der Kalksandsteinindustrie.

1973 löste die erste Ölkrise eine starke wirtschaftliche Rezession aus, die sich auch auf den gesamten Bau- und Baustoffmarkt auswirkte und hier – von einer kurzen Erholungsphase abgesehen – bis zum Jahr 1988 reichte.

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